Die große Wörterfabrik

Bild aus dem Bilderbuch: Die große Wörterfabrik, von Agnes de Lestrade, Valeria Docampo, Mixtivision Verlag, München 2010

 

Es gibt ein Land, in dem die Menschen fast gar nicht reden. Das ist das Land der großen Wörterfabrik.

 

In diesem sonderbaren Land muss man die Wörter kaufen und schlucken, um sie aussprechen zu können. Der kleine Paul braucht dringend Wörter, um der hübschen Marie sein Herz zu öffnen.

 

Aber wie soll er das machen? Denn für all das, was er ihr gerne sagen würde, bräuchte er ein Vermögen! ...

 

Hier schenke ich dir eine feine Kostprobe aus meinem feinen Programm: 

 

Du bist mit den Kids bei der mit Zeitungspapier verhangenen Eingangstüre, bestaunst sie und erzählst: 

 

"Du besuchst heute ein sonderbares Land. Das ist das Land der großen Wörterfabrik.

 

Da gibt es riesige Maschinen. Die Menschen, die da leben, können fast gar nicht sprechen. Siehst du das Fabriktor. Dieses schwere Tor führt in das Land der großen Wörterfabrik. Um in dieses sonderbare Land zu gelangen, gibt es einen Trick:

 

Du legst deinen Finger auf die Lippen und zischst psssssst. Dann düst du wie der schnellste Düsenjet durch das Fabriktor und fliegst über dieses Land. Sobald du das Fabriksignal hörst, drehst du dich im Landeflug zu deinem Arbeitsplatz.“

 

"Pssssst" - alle sausen durch den Raum. Du gibst das Signal, z.B.: pfeifen. Alle treffen sich am Sammelplatz (das rote Tuch). Anhand der Buchstaben auf den Sitzplätzen kombiniert jedes Kind, welches sein Arbeitsplatz sein kann.

 

Startet ein Gespräch. Aldin, warum ist das dein Sitzplatz? Wegen dem "A"? "A - wie Aldin" Betone den Anlaut, das ist der erste Buchstabe.

 

Gibt es noch ein Kind mit demselben Platz? Lass die Kinder selbst kombinieren und vor allem auch selbst eine Entscheidung treffen.

 

Manche Kinder setzen sich auf "ihren" Namensbuchstaben, andere erkennen ihren Buchstaben noch nicht und möchten sich auf einen anderen Platz setzen. Das ist auch gut. Halte jedenfalls mehrere Buchstaben bereit. 

 

Wichtig: Sprich das B nicht Be aus, das F nicht Ef oder L nicht El. Bei dieser Aussprache sind zwei Laute zu hören, obwohl nur einer vorhanden ist. Das verwirrt die Kinder beim Lesen und Schreiben lernen. 

 

Wenn alle ihren Arbeitsplatz gefunden haben werden die Dinge auf dem roten Tuch bestaunt. Du stellst den Protagonisten Paul vor.  

 

Er hat etwas Wertvolles mitgebracht. Ein Geschenk in einem besonderen Geschenkpapier. Packt es gemeinsam aus.

 

 

2. Begrüßung

 

Musik: Antonin Dvořák: Humoresque Nr. 7 poco lento e grazioso

 

Ihr betrachtet das erste Bild. Ein Arbeiter der Wörterfabrik posaunt den Weckruf über die Stadt.

 

Es ist Zeit in die Arbeit, in den Kindergarten und in die Schule zu gehen. Alle treffen sich auf den Straßen, grüßen sich mit einem "Guten Morgen".

 

Doch wie begrüßt man sich in einem Land, in dem die Menschen fast nicht sprechen können?

 

• Zur Musik marschieren alle los langsam, rasch, hüpfend, trippelnd, schlurfend, etc. 
• Gegenseitig zuwinken, zwinkern, abklatschen, mit den Fingern, Zehen, Popo etc. begrüßen
• Gegenüber im Raum aufstellen, aufeinander zukommen und pantomimisch begrüßen 
• Frei im Raum bewegen, bei Musikstopp eine/n Freund/in treffen, die man ohne Worte begrüßt

 

 

3. Wörter Fangen 

 

Auf einer Bilderbuchseite fliegen die Wörter durch die Luft und die Kinder fangen sie mit ihren Schmetterlingsnetzen ein.

 

Vorbereitung: Du versteckst und klebst die Ü-Eier in allen Raumebenen, am Boden, in den Ecken, an den Wänden, an der Decke - oben, unten, damit die Kinder verschiedenste Bewegungen beim Suchen machen (kriechen, strecken, Wände, Möbel berühren,...)

Musik: Rondo Veneziano

 

Du spielst den Wind mit den Tüchern. Jedes Kind bekommt ein Schmetterlingsnetz. Du erzählst:

 

"Spürst du es, ein Wind kommt auf. Er verstreut die Wörter der Überraschungsei-Maschine in alle Richtungen. Schau mal, hier liegt ein Wort." Du zeigst den Kindern ein Ü-Ei damit sie eine Idee haben, wie die Wörter aussehen.

 

"Sobald die Musik startet wirbelst du mit dem Wind durch die Luft. Bei Musikstopp ist es windstill. Dann sammelst du ein Wort in dein Schmetterlingsnetz."

 

In den Windpausen werden die Wörter präsentiert. Es liegt an dir, wie viele Wörter du die Kids fangen lässt. 

 

Das ist natürlich sehr spannend, das Ü-Ei zu öffnen und allen zu zeigen was drinnen steckt.

 

Welches Wort steckt im Ü-Ei?

Z.B.: Stein - das ist ein Wort,

Harter Stein - das sind schon zwei Wörter.

Vielleicht fällt euch noch ein drittes Wort ein - kleiner harter Stein.

 

Die Ü-Eier lassen sich noch auf vielfältige Weise weiterverwenden, da fallen dir und deinen Kids sicher wunderbare Varianten ein. 

***